Einen wunderschönen guten Abend nach Deutschland!

Wir sitzen gerade am Gate und warten auf’s Boarding, gleich geht es auf die zu Kolumbien gehörende Insel San Andres. Mit einem lachenden (wegen der Aussicht auf karibische Strände) und einem weinenden Auge verlassen wir nun Cartagena, nicht zu Unrecht „Die Perle der Karibik“genannt. UNSESCO-Weltkulturerbe soll die Stadt ja auch sein. 

Wir sind am Donnerstag ganz entspannt mit einem MarSol-Bus von Santa Marta hierher gefahren (ca. 14€ für ne vierstündige Fahrt). 

Wir fuhren immer der Küste entlang, landschaftlich aber eher so semi. in Cartagena angekommen, hatten wir das erste richtige Negativerlebnis: das Hotel war kacke. Lage 1a, die Zimmer hatten aber kein Fenster, das Bad sah so aus als sollte man es nur mit Badelatschen betreten und das Bett war härter als die Rechte von Max Schmeling. Nun ja, dachte ich, mit einer hopfenartigen Bettschwere soll es wohl gehen. 

Wir machten uns also so schnell wie möglich los aus dieser Bruchbude und erkundeten abends direkt Cartagena. Beide waren wir überrascht, wie schön diese Stadt ist. 

Den Sonnenuntergang unseres ersten Tages in Cartagena genossen wir im Café del Mar:

Anschließend gingen wir zu dem Platz, an dem sich viele Kneipen befanden und sahen uns von oben das bunte Treiben an. Was auffiel war, dass scheinbar viele hübsche junge Kolumbianerinnen ihr Hobby zum Beruf gemacht haben (ihr wisst schon) 

Die harte Matratze hielt uns nicht davon ab, irgendwann müde einzuschlafen.

Am Freitag erkundeten wir dann die Stadt, liefen zum berühmten Fort und stellten erneut fest, dass Cartagena einfach wunderschön ist 

Abends aßen wir in einem Restaurant, welches hauptsächlich von Einheimischen frequentiert wird:

2,50€ umgerechnet inkl Suppe und Getränke.

Samstag, also gestern, wollten wir zu den Islas del Rosaria und hofften natürlich auf gutes Wetter. Aufgrund der Unpässlichkeit von Seraina trat ich die 23€ teure Tagestour aber alleine an und ich lernte etwas ganz besonderes kennen: kolumbianische Gastfreundlichkeit!  

Ein Kolumbianer registrierte, dass ich alleine unterwegs war und lud mich ein, den Tag mit seiner neunköpfigen Familie zu verbringen. Als „Gringo“ (hab denen erläutert, dass Deutsche keine Amis sind und bei uns sicherlich niemals so viele Leute für jemanden wie Hillary Clinton stimmen würden:) ) wurde ich bezeichnet…

Sie kümmerten sich um alles: dass ich nicht zu viel für Jet-Ski zahle, sie holten mein Mittagessen und passten mit Argus-Augen auf meine Wertsachen auf. Mega nett! 

An Bord war Entertainment angesagt. Sollte wohl von der idyllischen Reise durch einen Container-Hafen und an einer Raffinerie vorbei ablenken. Ich war der einzige nicht spanisch sprechende Gast und konnte an Spielen, die noch viel peinlicher als Spiele auf Hochzeiten „leider“ nicht teilnehmen.

Die Inselwelt dort war schon nett anzusehen, jedoch kein absolutes Highlight á la Tayrona Park.

 
Um halb sechs abends, eigentlich wollten mich die Kolumbianer noch sicher zum Hotel bringen, war ich dann wieder im Hotel und Seraina war wieder fit. Wir machten uns also auf, in einem  ganz besonderem Restaurant zu essen: in der Cevicheria, highly recommended by Lonely Planet. Unsere Erwartungen wurden aber, auch was das Preisniveau angeht, deutlich übertroffen, aber die Qualität des Essens war es wert:

Die Vorspeise war Ceviche u.a. mit Oktopus (Bild oben, das oberste Essen). Anschließend hatte ich eine äußerst leckere Hauptspeise, erneut mit viel Oktopus. Was es auch gab, nur leider viel zu teuer war Reis, der mit Tintenfisch-Tinte gefärbt wurde. Ein Tintenfisch hat also quasi den Reis besudelt 🙂

Nach dem Essen streiften wir erneut durch die wunderschöne Altstadt Cartagenas und nahmen das ein oder andere Kaltgetränk ein. Bei der Wärme soll man ja viel trinken!

Irgendwann landeten wir dann in einer Salsa-Bar und dachten, uns den Trubel einfach nur ansehen zu können. Konnten wie aber nicht, wir wurden tatsächlich aufgefordert, mitzutanzen. 

Ich weiß nun endgültig, dass ich Salsa nur auf Pommes mag, zum Zuschauen aber war es toll in der Bar.
Wir sind jetzt mittlerweile auf San Andres angekommen, die Zeit am Gate hat leider nicht gereicht. Der Flug war der Horror! Eigentlich hatten wir gegen Entgelt Plätze am Notausgang gebucht, um mehr Beinfreiheit zu haben. Eine Frau von VivaColombia, die sich wahrscheinlich einfach nur wichtig machen wollte, hat uns diese Plätze dann verwehrt, weil wir kein Spanisch sprechen. Als ob man die Sprache braucht, um im Notfall die bescheuerte Tür zu öffnen!!! Angepisst saßen wir also ohne einen Zentimeter Platz in einem viel zu vollem Flieger mit Einheimischen, die sich nicht benehmen konnten. 

Naja, sind ja jetzt wohlbehalten da. 

Wir sind nun in einem Hotel, welches einem Deutschen und seiner Frau gehört, wurden also auf der wunderschönen Sprache Goethes begrüßt. Zudem sind alle Gäste Deutsche, somit ließen wir den Abend auf der Terrasse ausklingen und lernten welche aus Hannover, Borken, Augsburg und Österreich kennen. Dazu aber später mehr im Beitrag zu San Andres. Gleich gibt es Mettbrötchen, daher höre ich mal auf zu schreiben, wecke Seraina und verabschiede mich mit besten Grüßen in die Heimat!
Dennis