Liebe Freunde,

zurzeit sitzen wir im Flieger von Atlanta nach Liberia. Gottseidank ist nicht das Liberia in Afrika gemeint, sondern es geht an die Pazifikküste unseres eigentlichen Reiseziels, Costa Rica. Da wir aber schon drei Nächte hinter uns haben, dachte ich mir, dass es so langsam Zeit wird für den ersten Blogeintrag.

Als wir die Flüge im letzten Jahr gebucht hatten, entschieden wir uns auch aus finanziellen Gründen für Amsterdam-Schiphol als Abflughafen. So sparten wir nicht nur etwa 200€, sondern hatten auch die deutlich kürzeren Flugzeiten und die Möglichkeit, Gabelflüge zu buchen. Problem war jedoch, dass die Anreise nach Amsterdam eben doch länger dauert als z.b. nach Düsseldorf, darüber hinaus liess die Abflugszeit nicht zu, dass wir mit der Bahn anreisen konnten. Wir entschieden uns für ein „Park, Sleep & Fly“-Paket des Steigenberger Amsterdam Airport. Hier war für 114€ nicht nur die Übernachtung, sondern auch 22 Tage Parken inkludiert. Wie sich später herausstellen sollte, hat sich dies als absoluter Volltreffer entpuppt.

Wir kamen also gegen 15:30 im Hotel an, checken ein und tranken die ersten (von hoffentlich noch sehr vielen folgenden) Bieren. Nun standen wir vor der Entscheidung, ob wir noch in die Innenstadt fahren sollten, oder ob wir die Annehmlichkeiten und Vorzüge des Landes nicht auch im Hotel nutzen können. Wir entschieden uns richtigerweise für den Verbleib im Hotel, ließen uns Bademäntel aufs Zimmer bringen und hatten sehr viel Quality Time im Spa des tollen Hotels.

Nach drei Saunagängen und weiteren Bieren überkam uns der Drang nach viel ungesundem Essen und wir bestellten via Lieferando beim Mexikaner.

Nun hatten wir auch die nötige Bettschwere und schliefen pünktlich ein.

Am nächsten Morgen, also am 12.01.2019 genossen wir das unglaublich gute Frühstück im Steigenberger und nahmen ganz entspannt das Hotelshuttle gen Airport.

Ohne viel Wartezeit nahmen wir unsere Sitzplätze ein und warteten auf den Abflug. Aufgrund technischer Probleme verzögerte der Anflug sich jedoch um mehr als 3h, was nach EU-Fluggastrechtsverordnung uns im besten Fall noch 600€ Entschädigung p.P. einbringen würde. Wäre sehr stimmig.

Nach einem sehr angenehmen Flug (WiFi an Bord, ausreichend Getränke und recht gutes Essen) landeten wir im verregneten Atlanta.

Auch hier lief wieder als sehr perfekt, wir mussten nirgendwo anstehen, auch die Immigration lief reibungslos. Wenn Engel reisen…

Aber unser Glück sollte nicht enden: wir verließen den internationalen Bereich des Flughafens, sahen ein Shuttle zum Domestic Bereich, stiegen ein und es fuhr direkt los. Dort angekommen nahmen wir das Shuttle zum Crown Plaza, welches etwa 300m von unserem Airbnb entfernt war. Auch dieser Bus fuhr direkt los.

Die Unterkunft war in einer typisch amerikanischen Siedlung, nur etwa 5min vom Flughafen entfernt.

Die Gastgeberin, Suzanne, empfing uns sehr warmherzig, gab uns Tipps und sollte uns sogar heute netterweise zum Flughafen bringen.

Wir machten uns kurz frisch, chillaxten ein wenig und wussten, dass wir gegen den Jetlag ankämpfen mussten. Unsere Waffen waren ungesundes Essen und Bier. Wir sollten den Kampf gewinnen!

Am nächsten Morgen, also gestern (13.01.) nahmen wir erneut die Dienste des Crown Plaza in Anspruch, ließen uns zum Flughafen chauffieren und nahmen von dort die S-Bahn Richtung Downtown. So langsam erhärtete sich der Eindruck, dass Atlanta eine Stadt mit einem sehr hohen Anteil von Afroamerikanern ist, doch dazu später mehr. Man sah nun das erste Mal Armut, nach Ankunft in Downtown auch Obdachlosigkeit und viele Drogensüchtige. Unter ihnen waren erneut ausschließlich Afroamerikaner.Wir frühstückten schließlich in einem typisch amerikanischen Diner mit free refill von Kaffee.

(Ja, ich hatte ein Club Sandwich zum Frühstück :))

Pappsatt liefen wir bei Nieselregen und Temperaturen um 4° durch die Wolkenkratzer-Schluchten, waren aber, auch ob der schlechten Sicht, wenig beeindruckt. Wir mussten nun die Zeit bis 1530 totschlagen, hatten wir doch Tickets für ein NBA-Spiel. Nachdem wir kurz der World of Coca Cola einen Anstandsbesuch abgestattet haben, trieb uns die trockene Luft 🙂 in die Sportsbar StatsBrew, die ich hiermit highly recommenden würde. Bei einem Trinkzug durch die amerikanische Brauereigeschichte schauten wir das Spiel der Patriots gegen die LA Chargers. Da wir früh genug da waren (High Noon) hatten wir die besten Plätze, also direkt an der Bar.

Sehr ungerne verließen wir diesen Tempel maskulinen Glücks und liefen 5min zur State Farm Arena, um das Spiel der Atlanta Hawks gegen die Milwaukee Bucks zu sehen. Das Stadion bzw. die Halle und das ganze Drumherum war wieder einmal sehr stimmig (denke, dass dieses Wort im Urlaub inflationär benutzt werden wird).

Obwohl uns das Ergebnis egal war und ein Bier etwa 10$ kostet, blieben wir bis zum Ende.

Anschließend irrten wir etwas durch die Stadt bis wir uns entschieden, ein Uber zu einem Irish Pub unweit der Unterkunft zu nehmen. Das „Irish Bred“ hatte leider nichts mit einem wirklich irischen Lokal zu tun, jedoch stimmten uns die Sunday-Offers wieder zufrieden: Garnelen und Wings zu 55ct jeweils.

In diesem Irish Pub fiel erneut das auf, worauf ich vorhin hinaus wollte: in Atlanta, vielleicht auch in weiteren amerikanischen Städten, gibt es eine Zweiklassengesellschaft: Weiße werden von Schwarzen bedient, sei es am Flughafen oder im Restaurant. Zudem sind Gruppen immer homogen. Aber okay, das hier soll ja kein politischer Blog sein, jedoch könnte America doch nicht so great sein, wie Fox News uns gerade weismachen will.

Nach dem Irish Pub gingen wir zurück zum Airbnb und wurden Zeugen einer Verfolgungsjagd. Ein Dodge Charger wurde von 6 Polizeiautos verfolgt.

Nicht allzu spät waren wir also auch am Sonntag im Bett, standen heute (14.01.) ganz entspannt auf, ließen uns zum Flughafen bringen und mussten mal wieder nirgendwo warten. Als wir mit dem Frühstück fertig waren, begann also sofort das Boarding und wir bestiegen den modernen A320 von Delta. Selbstverständlich hatten wir einen freien Mittelsitz.

Fazit der ersten Tage:

Wenn Abflug ab Amsterdam, dann auf jeden Fall ins Steigenberger! Tolles Hotel mit mega netten Mitarbeitern.

Atlanta lohnt sich nur als kurzer Layover, die Stadt hat wenig zu bieten. Durch das Basketball-Spiel und die Sportsbar hat auch aber auch dieser Kurzbesuch gelohnt.

So, wir befinden uns nun schon über der Karibik, daher sollte es für’s Erste reichen.

Der nächste Eintrag folgt dann aus Tamarindo, unserer ersten Station in Costa Rica.

Dennis