Konnichiwa aus Peking! Wir sind nun etwa 34 Stunden auf den Beinen. Eigentlich wollten wir schon Freitag nach Düsseldorf anreisen und abends dort noch lecker Sushi essen gehen, nur leider machte uns Friederike einen Strich durch die Rechnung. Unser Bruder Alex war dann so nett und hat uns nach Düsseldorf gebracht. Danke und Prost dafür!

Mittags ging dann unser Flieger direkt nach Peking mit AirChina. Beseelt durch das ein oder andere Radeberger verging dann auch der Flug wie im Flug 🙂 Wir waren übrigens fast die Einzigen Europäer.

Kurz nach der Landung dann der erste Abfucker: wir standen ca. 3h in der Immigration!! Jeder unserer Reisepässe wurde studiert und man wunderte sich, wie wir schon in der Welt rumgekommen sind. Für den größten Aufreger sorgte jedoch das Visum für Ägypten. Die Dame am Schalter machte sich vor Angst fast in die Hose, vermutete sie doch in uns strohblonden Abendländlern fälschlicherweise Anhänger des Kalifats. Was ein Irrsinn. Der ganze „Spaß“ kostete uns nicht nur Nerven, sondern auch 3h Lebenszeit. Das blöde war: wir waren um 7:30 verabredet mit unserem Fahrer, der uns zur Chinesischen Mauer bringen sollte. Aufgrund der Ineffizienz des behördlichen Apparatschicks kamen wir zu spät zum Treffpunkt, aber der Fahrer hat schon damit gerechnet. In diesen Ländern darf man sich leider nicht zu sehr aufregen, man kann schnell das Gesicht verlieren… Wie dem auch sei, wir kamen gegen 0900 in Mutianyu an, mit Badaling einem der schönsten Abschnitte der Mauer. Es war max. -10°, ich kam mir vor wie im Winter ’43. Nur weniger Russen…. Durch die frühe Uhrzeit waren wir fast die Einzigen auf der Mauer und es war einfach großartig. Hier Mal ein paar Impressionen:

(Kurz zwischendurch: die staatliche Zensur will es, dass WhatsApp kaum funktioniert, Bilder versenden geht eigentlich kaum. Daher fast nur Bilder meines Handys und nicht von Philipp ihm seins, welches deutlich bessere Aufnahmen macht)

Die kalte Luft war äußerst trocken, für schlappe 5€ konnten wir jedoch den stechenden diesen löschen:

Kurz bevor wir uns Erfrierungen zugezogen hätten zogen wir die Reißleine und verließen mit Eindrücken von einem der Sieben Weltwunder die Mauer und machten uns auf zu unserem Hotel nach Peking. Auf der Rückfahrt sahen wir einen gefrorenen Wasserfall. Imposant!

Wir chillaxten kurz, nahmen eine heiße Dusche und brachen, durch ein schlechtes Mittagessen halbwegs gestärkt, auf zur Verbotenen Stadt und zum Platz des himmlischen Friedens (Tianmen-Platz). Es herrschte jedoch weiterhin sibirische Kälte…

Der Tianmen-Platz war so lala, ein kommunistischer Bau für Aufmärsche vor Millionen staatlich gleichgeschalteter Personen. Wer’s mag… Die Verbotene Stadt hingegen war wirklich sehenswert, jedoch hatten wir nach der „Großen Halle der Harmonie“, der „Mittleren Halle der Harmonie“ und der „Halle der Erhaltung der Harmonie“ die Nase voll von eben jener und verließen die Verbotene Stadt kurz vor Sonnenuntergang:

Unser nächstes Ziel auf der must-see-Liste von Peking waren die Hutongs, quasi die Altstadt. Mao ist hier aufgewachsen, ändert aber nichts an der Tatsache, dass die Hutongs eher so semi interessant sind. Fußfaul wie wir nach gefühlt 20km Gewaltmarsch und 100.000 Treppenstufen waren, ließen wir uns via Rikscha dort durchfahren: In der letzten Bude hat Mao (angeblich) gewohnt. Gegen 18h kamen wir dann in unserem Hotel an, verspürten Hunger und Durst. Letzterer war schnell gestillt, auch hier im Kommunismus gibt es Craft Bier: Nur, was machen wir nun mit unserem Bärenhunger? Na was wohl: Peking-Ente essen!!! Das angeblich beste Restaurant Pekings dafür war schnell ausgemacht und gegen 20h kehrten wir dort ein. Es war äußerst beliebt, wir waren jedoch die Einzigen mit runden Äuglein. Wir mussten etwa eine halbe Stunde warten bis wir einen Platz bekamen, die Wartezeit hat sich jedoch gelohnt: Nach diesem grandiosen Lunch ging es dann langsam zurück ins Hotel, wo wir jetzt europäischen Fußball schauen und noch ein Bierchen trinken. Was war noch?? Die Chinesen sind ein besonderes Völkchen. Kaum jemand spricht Englisch und es scheint zum guten Ton zu gehören, einfach überall lautstark hinzurotzen und alles vollzuniesen. Kein Wunder, dass hier so viele Leute eine Atemmaske tragen. Hier ist evolutionstechnisch also deutlicher Nachholbedarf. Wie geht’s weiter?? Morgen (22.01.) geht um 19h unser Flieger nach Rangun (Myanmar). Dort sind es 35°, also 45 mehr als hier. Nach dieser Eiseskälte freuen wir uns regelrecht darauf. Lohnt sich Peking? Als Stopover definitiv, ausschließlich für Peking würde ich jedoch nicht nach Asien fliegen. So, das war’s für’s Erste, der nächste Eintrag folgt frühestens übermorgen aus Myanmar. Bis bald, Dennis