Oh, wie schön ist Panama!!

Christian und ich sitzen nun (30.01.) im Bus von Bocas del Toro, was eine Inselgruppe ist, die zu Panama gehört, nach San Jose, der Hauptstadt von Costa Rica. Von dort geht übermorgen der Flieger gen Heimat, daher streuen wir hier noch zwei Nächte ein bevor es dann wieder in kältere Breiten geht. Aber zu San Jose wird es dann voraussichtlich Freitag oder Samstag natürlich einen separaten Eintrag geben, ich halte Euch uptodate.

Und so hat sich nun unser 5tägiger Ausflug ins Paradies zugetragen:

Am 26.01. wurden wir viel zu früh (ich berichtete) aus unserer Dschungel-Lodge nahe Puerto Viejo von Caribe Shuttle abgeholt und zur Grenze zu Panama gebracht. Bis dato hatten wir einen guten Eindruck von Costa Rica, alles schien ähnlich dem Leben z.B. in Spanien (Sonne genießen, wenig arbeiten 🙂 ) zu sein. An der Grenze wurden wir aber auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Der Grenzübergang sah aus als würde man von Mali nach Lybien einreisen wollen! Absolutes Chaos, Wellblechhütten und Willkür seitens der „Behörden“ ohne Ende. Man wartete vor einem kleinen Häuschen, das an ein Gebäude in einer Favela erinnerte, darauf, dass der Cowboy im Büro einen Stempel in den Reisepass hämmert. Eine 10m-Schlange kann da schon mal 2h Wartezeit bedeuten. Diese muss man aber nicht in klimatisierten Räumen bei einem kalten Bier ertragen, sondern in der prallen Mittagssonne!!! Wir standen ohne jeglichen Schatten auf einer Brücke, die man dort Grenzübergang nannte, und wusste nun die deutschen Behörden noch mehr zu schätzen als ich es als guter deutscher Beamter eh schon tue. Hier ein paar Impressionen der Rückreise, wo es Gottseidank bedeckt war und wir keinen weiteren Sonnenstich erleiden mussten:

Und hier noch ein Fundstück von der Warterei in der Mittagshitze (in der Situation war es mir kaum möglich, weitere Fotos zu machen):

Auch die Prozedur war seltsam und hatte ein Geschmäckle von Willkür und Abzocke. Wir mussten zu einem Kiosk in der Nähe der Grenze, dort 7$ Austrittsgebühr (Costa Rica schenkt im Gegensatz zu Deutschland den Leuten kein Geld wenn man freiwillig ausreist) entrichten und mit dem Kassenbon zur eben erwähnten Migrationsstelle auf der Brücke. Warum die Grenzer das Geld nicht direkt einziehen können und man nicht 2x anstehen muss, entzieht sich meiner Kenntnis. Vielleicht ist hier mal eine gründliche Orga-Untersuchung angebracht.

Wie dem auch sei, irgendwann ging es weiter, alle waren völlig fertig und verschwitzt. Eine solche Grenzkontrolle habe ich zuletzt als kleiner Dötz an der innerdeutschen Grenze erfahren. Glaube ich. Auf der anderen Seite der Grenze mussten wir dann sogar unsere Fingerabdrücke etc. nehmen lassen, um nach Panama reinzukommen. Panama weiß also, im Gegensatz zu unserem geliebten Land, wer sich innerhalb seines Territoriums aufhält…

Irgendwann hatten wir es endlich geschafft und bestiegen erneut ein Shuttle, welches uns nach Almirante in Panama brachte. Der Weg dorthin zeigte deutliche Unterschiede zwischen Costa Rica und Panama, denn letzteres Land ist deutlich ärmer. Leute verbrannten Müll im Vorgarten, hausten in ekligen Barracken, man sah viel Armut. In Almirante wechselten wir das Transportmittel und fuhren mit einem Boot, dass es auf jeden Fall nicht von Libyen nach Lampedusa geschafft hätte, etwa 40 Minuten nach Bocas del Toro. Man sah nun keine Armut mehr, sondern vielmehr wunderschöne Häuser, die auf Stelzen im Wasser. Ein bisschen wie Venedig, nur ohne diesen Kultur-Quatsch 🙂

Als Unterkunft hatten wir das einzige Hostel der Selina-Kette auf der Insel auserkoren, da wir gelesen hatten, dass dort die Party abging. Wie sich später herausstellen sollte wurden wir in dem Punkt nicht enttäuscht. Da wir aber nicht in irgendwelchen Mehrbettzimmern schlafen wollten, hatten wir ein normales Doppelzimmer gebucht. Der Preis eines 4 Sterne Hotels für den Komfort eines max. 2 Sterne Hotels. Wir checken gegen 13h ein, unser Zimmer war aber natürlich noch nicht fertig. Zuerst wurde uns ein mega geiles Zimmer zugewiesen, hier lag aber ein Fehler der Rezeption zu. So wurden wir in ein Zimmer gesteckt, wo wir allabendlich den Anblick von Neunen und Zehnen beim Yoga ertragen mussten. Hätte schlimmer sein können.

Hier ein paar Bilder des Hotels:

Die Wartezeit überbrückten wir mit kaltem Panama-Bier und einem Sprung ins warme Wasser.

Abends erkundeten wir die Insel und sahen Paralellen zu Costa Rica: überall lungerten junge Männer rum und boten u.a. Kolumbiens Exportschlager Nummer 1 ein. Wir aßen dann wieder nen ganzen Hahn und gingen pappsatt noch einen trinken. Wir tranken auch noch ein Bier in einer Bar voller Einheimischer, aber als sich ne große Schlägerei anbahnte, verließen wir lieber den Laden…

Am nächsten Tag, also am Sonntag, fuhren wir um 1230 mit einem Boot zum Red Frog Beach. Dazu muss man wissen, dass Boote hier quasi als Taxen fungieren, anders kommt man halt nicht von Insel zu Insel.

Uns begleitete Flo, ein netter Kerl aus Österreich. Auf der Insel angekommen, mussten wir erstmal wieder zehn Minuten durch einen Dschungel marschieren, bevor wir an zwei menschenleeren Stränden ankamen:

Da wir die Einzigen dort waren, dachten wir drüber nach, unsere Buxen auszuziehen, ließen aber von dem Vorhaben ab als wir sahen, dass in den Büschen Arbeiter Bäume zersägten.

Abends trafen wir dann Monica, eine Holländerin, die ich mal mit Phil auf Gili Trawangan kennengelernt habe. Wir tranken ein paar Bier, aßen Burger und laberten viel Mist.

Am nächsten Tag, also am Montag, den 28.01., fuhren wir zur Blue Coconut-Kneipe, die direkt auf ein Korallenriff gebaut wurde. Trank Man mindestens ein Bier gab es die Schnorchelausrüstung umsonst.

Der Tag war echt so sensationell, dass wir am nächsten Tag gleich wiederkamen. Daher nun eine Auswahl von Bildern der Tage Montag und Dienstag:

Montagabend lernten wir in einem Tequila-Schuppen drei junge Mädels aus Deutschland kennen, mit denen wir noch ordentlich einen tranken und feiern gingen.

Dienstag, wie erwähnt, waren wir wieder im Blue Coconut, abends aßen wir dann Pizza und tranken ganz gechillt nur wenige Pils, am nächsten Tag sollte der Transfer nach San José, wo wir uns jetzt befinden, früh starten und insgesamt 12 Stunden dauern…

Fazit Bocas del Toro:

Unbedingt machen!! Es ist sehr paradiesisch, hat tolle Strände und auch sonst viel zu bieten. Ich denke schon drüber nach, mal drei Wochen nur Panama zu machen (wer kommt mit? 🙂 )

Jetzt sind es leider nur noch wenige Tage bevor wir das schöne Mittelamerika verlassen müssen. Dennoch freuen wir uns auf die Heimat und auf Euch!

Bis bald!!