„Fahrt nicht nach Tamarindo“, wurden wir gewarnt. Dies sei der Ballermann der Amis, erläuterte uns der Honorarkonsul von Costa Rica.

Für die einen Warnung, für uns eher ein Anreiz, dort auf jeden Fall hinzureisen. Wir dachten an Trinken aus Eimern am Strand, Schaumparties, Diskos voll mit eskalierenden Amis und Woo Girls.

Nun gut, hier nun also die Geschichte zu unserer ersten Station in Costa Rica, Tamarindo.

Tamarindo liegt an der Pazifikküste von CR, in der Provinz Guanacaste. Der internationale Flughafen von Liberia ist etwa eine Autostunde entfernt und so wählten wir diesen als unser Tor nach Costa Rica aus.

Nach einem erneut äußerst entspannten Flug mit Delta landeten wir gegen 1300 Ortszeit am Montag, dem 14.01.2019, in Liberia. Die Immigration dauerte leider etwas länger als in Atlanta, aber schon eine Stunde später saßen wir im Shuttle nach Tamarindo. Natürlich waren wir die einzigen Gäste 🙂

Unser Fahrer war dann auch sehr hilfsbereit, hatten wir doch durch die eigentlich gar nicht so trockene Luft einen unbändigen Brand.

In Tamarindo angekommen wurden wir in unserem Hotel „Villas Macondo“ auf deutsch empfangen, der Besitzer kommt aus Köln. Wir bezogen ein Zimmer, dass man eher als „basic“ bezeichnen könnte. Nun ja, you get what you pay. Immerhin hatten wir eine Klimaanlage und 2 Betten. Die Außenanlage des Hotels war sehr schön, auch die Lage erwies sich als vorteilhaft.

Rechtzeitig zum Sonnenuntergang waren wir dann am Strand, hier eine Auswahl an Bildern und Videos:

Nach einem leckeren landestypischen Essen machten wir uns dann auf, um ins Nachtleben einzutauchen.

Wir schlenderten von Kneipe zu Kneipe, tranken zwischendurch mal ein Imperial und wurden immer skeptischer. Die Infrastruktur für ein ausschweifendes Nachtleben war zwar da und die Kneipendichte war hoch, jedoch war nirgendwo auch nur ansatzweise eine Stimmung wie man sie von der geliebten Schinkenstraße kennt. Eine weitere Sache war auch noch auffällig: die männlichen Ticos, die in den Straßen rumlungerten und irgendeinen Made in China-Bullshit feilboten, hatten alle anscheinend noch ein weiteres business…

Die fehlende Eskalation redeten wir uns damit schön, dass es ja montags sei und in den folgenden Tagen sicher mehr gehen würde. Dies stellte sich leider auch als Trugschluss heraus.

Vorgestern, also am Dienstag, wachten wir viel zu früh auf und suchten einen Ort, um ein Frühstück einzunehmen. Vor 0900 aber keine Chance, das dann erhaltene Frühstück war dann nicht der Rede wert. Der restliche Tag war äußerst entspannt, wir chillten am Strand und Pool.

Abends aßen wir dann Tacos, klapperten erneut die Kneipen und Diskos ab und mussten wieder feststellen, dass man zwar relaxt Bier trinken kann, aber eine krasse Party sucht man vergebens. Ist dann aber auch nicht so schlimm gewesen, der Abend war dennoch stimmig.

Gestern morgen aßen wir dann local, es war nahrhaft und schmeckte besser als es aussieht:

Den Tag verbrachten wir am Strand, als es zu warm wurde gingen wir zurück zum Hotel. Rechtzeitig zum Sonnenuntergang waren wir dann wieder in der Strandbar, in der wir Montag schon waren, genossen die Stimmung dort und tranken mehrere Döschen Gerstensaft.

Auf dem Speiseplan standen diesmal Chicken Wings, schmeckte richtig gut.

Anschließend packten wir unsere Klamotten, tranken noch ein paar Bier und schliefen irgendwann seelig ein. Da wir heute morgen um 0800 abgeholt wurden (in dem ekelhaften Bus sitzen wir jetzt gerade), war es diesmal nicht schlimm, dass der versprochene Ballermann der Amis sich noch nicht einmal als Cala Ratjada der Amis entpuppte.

Insgesamt lässt sich festhalten, dass es eine gute Idee war, nach Liberia und somit an die Pazifikküste zu fliegen, jedoch reichen drei Tage für Tamarindo locker aus. Entweder war unsere Erwartungshaltung hinsichtlich der Parties zu hoch oder aber die Amis können nicht feiern. Bilder vom Springbreak in Cancun lassen jedoch vermuten, dass Ersteres realistischer ist. Aber wir sind hier ja auch nicht (nur) zum Party machen, sondern um dieses interessante Land zu sehen.

Wie geht es weiter?

Wie oben erwähnt, sitzen wir jetzt in einem Bus, der zwar keine Kopfstützen, dafür jedoch W-LAN vorhält. Könnte sich die Deutsche Bahn ne Scheibe von abschneiden. In etwa zwei Stunden kommen wir in Montezuma an, wollen dort eine „Wanderung“ (<5km) durch einen Regenwald zu einem Wasserfall machen und ansonsten unsere Surf-Skills verbessern. Diese Stadt wurde uns als Aussteiger-Paradies angepriesen, angeblich leben dort viele Alt-Hippies. Aber bevor ich jetzt an Woodstock, Burning Man oder was auch immer denke und sich diese Erwartung nicht erfüllt, hoffe ich einfach auf eine schöne, entspannte Zeit mit etwas weniger Massentourismus. Montezuma wird wahrscheinlich nicht ohne Grund Montefumar genannt.

So, ich sollte mich nun weiterhin darauf konzentrieren, dass meine Bandscheiben bei den Straßenverhältnissen überleben. Ich weiß nun, warum eine Strecke von 160km fast 6h dauern kann…

¡Besos!